Die wesentlichen Vorzüge des Riemenantriebs im Vergleich zum herkömmlichen Kettenantrieb sind seine Geräuschlosigkeit, Sauberkeit und die geringe Wartungsanforderung. Die Nachfrage nach dem Carbon-Riemenantrieb wächst kontinuierlich. In diesem Frühjahr haben vor allem E-Bikes, Trekking- und Singlespeed-Räder mit dem innovativen Antriebssystem überrascht. Durch die Integration des Riemenantriebs mit einer Naben- oder einer höherwertigen Planetgetriebe-Schaltung erhöhen insgesamt die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Fahrrads. Immer mehr Freizeitradler sind von dieser Kombination überzeugt und schätzen den zusätzlichen Komfort im Vergleich zur herkömmlichen Kettenschaltung. Der pflegeleichte Riemenantrieb, der mühelos mit Wasser gereinigt werden kann, bewältigt Nässe und Schmutz deutlich besser als die konventionelle Kette. Natürlich muss man zugeben, dass die wartungsarmen Getriebeschaltungen, die sich auch am Berg bewähren, ab etwa achthundert Euro erhältlich sind. Für begeisterte Fahrradfahrer und Weltenbummler ist dies durchaus eine vertretbare Investition. Allerdings bleibt sie für den durchschnittlichen Alltagsradler unerschwinglich. Hier kommt der Riemenantrieb in Verbindung mit einer kostengünstigeren Shimano Alfine oder Nexus Nabenschaltung eher infrage.

Die Kettenschaltung – Ein abruptes Ende

Jedes Jahr unternehme ich mehrere ausgedehnte Radtouren, wodurch mein Trekkingrad einer fortwährenden Belastung ausgesetzt ist. Ernstzunehmende Probleme mit der sorgsam gewarteten Kettenschaltung traten regelmäßig nach einigen Jahren und einer Laufleistung von über zwanzigtausend Kilometern auf. Ein Austausch der Komponenten brachte keine dauerhafte Lösung, da vor allem die Schaltelemente betroffen waren.

Shimano Alfine – Eine praktikable Alternative?

Aus meiner Lethargie gerissen, entschied ich mich für ein robustes Trekkingrad, das mit einer Shimano Alfine 11-Gang-Nabe und einem Riemenantrieb ausgestattet war. Ich genieße die außergewöhnliche Laufruhe und die präzisen Schaltvorgänge. Allerdings bemerkte ich bereits bei der ersten steilen Bergfahrt einen spezifischen Nachteil der Nabenschaltung: Sie setzt die Tretkraft nicht so unmittelbar um wie die Kettenschaltung. Dies stellt besonders an steilen Bergpassagen mit viel und schwerem Gepäck einen bedeutenden Nachteil dar.

Riemenantrieb – Geringere Antriebsverluste

Der Riemen rollt länger als eine herkömmliche Kette und überträgt daher die Tretkraft optimal auf das Hinterrad. Dieser Vorteil gleicht den Nachteil der Nabenschaltung gegenüber der Kettenschaltung teilweise aus, denn am Berg verhält sich der Riemen ähnlich wie eine Kette. Während die Zähne im Eingriff das Verrutschen des Riemens verhindern, erfolgt die eigentliche Kraftübertragung über einen im Zahnriemen integrierten Zugstrang. Daher ist die korrekte Riemenspannung von entscheidender Bedeutung für eine optimale Kraftübertragung. Größere und kräftigere Radfahrer benötigen einen anderen Spannungsbereich als leichtere Fahrer.

Nachrüsten – an jedem Rahmen möglich?

Ein nicht teilbarer Riemen erfordert zwingend einen Rahmen mit einem sogenannten Rahmenschloss sowie eine Befestigung am rechten Ausfallende für den Riemenspanner. Natürlich ist es möglich, diese Anbauten nachträglich anzubringen, jedoch sind mit einem Umbau erhebliche Kosten verbunden. In den meisten Fällen ist der Kauf eines speziell für den Riemenantrieb konzipierten Fahrrads wirtschaftlicher. Der Wechsel des Riemens gestaltet sich jedoch unkompliziert. Dank des leicht zu öffnenden Rahmenschlosses kann der alte Riemen bei gelockertem Hinterrad einfach entfernt und der neue eingesetzt werden.

Fazit

Die Kombination aus Riemenantrieb und Getriebe- oder Nabenschaltung überwiegt die Vorzüge der konventionellen Kettenschaltung. Insbesondere für Vielfahrer wie Reise- und Pendelradler zahlt sich ein Wechsel aus. Bisher erforderte der Antrieb viel Zeit und Pflege, da schwierige Untergründe, wechselhaftes Wetter oder mangelnde Wartung der Kettenschaltung rasch zusetzten. Im Gegensatz zum komplett offenen System des Kettenantriebs ermöglicht die Wartungsfreiheit des Riemenantriebs ein langes, sorgenfreies Radfahren. Markenräder mit Riemenantrieb sind bereits ab 600 Euro erhältlich.

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