Im Radsport steht „Brevet“ für Langstreckenfahrt. Innerhalb eines Zeitlimits wird eine festgelegte Strecke gemeistert. Für Langstreckenradler sind Brevets sozusagen Prüfungen. Übliche Distanzen sind 200, 400, 800 und 1200 Kilometer. Das älteste und bekannteste Brevet ist das Paris-Brest-Paris, ein 1230 Kilometer langer Radmarathon. Die offizielle Webseite für Randonneure ist ARA Deutschland. Wer innerhalb eines Jahres die vier Brevets von 200, 300, 400 und 600 Kilometern erfolgreich absolviert, darf beim Rad-Marathon Paris-Brest-Paris teilnehmen. Aufgrund der wachsenden Teilnehmerzahl – mittlerweile über 5000 – wurde die Teilnehmerzahl begrenzt. Die Anmeldung für das Paris-Brest-Paris richtet sich nach dem längsten im Vorjahr absolvierten Brevet.

Rennrad

Paris Brest Paris

Die 1230 Kilometer von P.B.P. sind legendär. Alle vier Jahre versammeln sich Tausende Teilnehmer aus der ganzen Welt im Pariser Vélodrome National. Das letzte P-B-P fand im August 2015 mit über 5000 Fahrern statt. Sie haben maximal 90 Stunden, um die Strecke zu bewältigen. Daher müssen ihre Fahrräder leicht sein. Die Randonneure nutzen oft Rennräder oder leichte Tourenräder.

Einfache Organisation, individuelles Erlebnis

Bei bekannten Brevets bieten Anwohner Verpflegung und Schlafplätze an. Bei weniger bekannten Events fehlt dieser Komfort. Für die Teilnehmer ist das reizvoll, denn sie möchten den Organisationsaufwand gering halten. Pausen, Geschwindigkeit und Übernachtungen legen sie selbst fest. Nur am Anfang des Events erleben sie es als Gemeinschaftserlebnis. Man muss aber nicht alleine fahren, denn oft finden sich kleinere Grüppchen, denen man sich anschließen kann.

Brevets: Die eigenen Grenzen ausloten

Teilnehmer sehen Brevets als Wettbewerb mit sich selbst. Sie wollen ihre Grenzen entdecken oder überschreiten. Ankunftszeiten bei längeren Brevets können stark variieren. Da viele lange Brevets im Hochsommer stattfinden, nutzen manche zufällige Schlafplätze am Straßenrand. Überdachte Bushaltestellen sind begehrt – sie bieten Windschutz und mildern die ungesunde Abkühlung. Gewichtsreduzierung ist essenziell für die extreme Herausforderung, daher ersetzen leichte, winddichte Nylonplanen den Schlafsack.

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