Eine gewisse Pflege und Wartung erleichtern nicht nur das Radfahren, sondern verlängern auch ohne großen Aufwand die Lebensdauer des Fahrrads. Einige Fahrradfahrer behandeln ihr geliebtes Gefährt, als gäbe es kein Morgen, und reinigen sowie ölen es nach jeder Ausfahrt. Während der Lack und die Dichtungen der kugelgelagerten Teile im Laufe der Jahre widerstandsfähiger geworden sind, können grobe Schwämme und ein kräftiger Wasserstrahl, etwa von einem Hochdruckreiniger und übermäßiges Ölen selbst das hochwertigste Fahrrad mit der Zeit zunichtemachen.

Ein Fahrrad, zumal ein Pedelec, weist unzählige, mit Öl oder Fett geschmierte bewegliche Teile auf. Beispielsweise würde das Fett an den Enden der Kabelzüge oder an denen der Bremsen durch den hohen Druck einfach weggespült werden. Schlimmer noch: Das Wasser würde in die Teile hinein gedrückt und den Schutz vollends wegwaschen. Viel sinnvoller ist ein Eimer lauwarmen Wassers mit etwas Kernseife oder Spülmittel. Denn allzu scharfe Mittel greifen auf die Dauer den widerstandsfähigsten Lack an und lassen ihn stumpf werden.

Luftdruck und Schmierung der Kette

Radfahren macht zweifellos Spaß, aber mit zu wenig Luft in den Reifen und einer schlecht laufenden Kette wird der Genuss schnell getrübt. Das Fahrrad muss reibungslos rollen. Es genügt nicht, die Reifen nur einmal pro Saison aufzupumpen und die Kette zu ölen. Der richtige Luftdruck und ausreichend Schmierung für die Kette sind entscheidend für eine sorgenfreie Fahrt. Alle drei bis vier Wochen sollten die Reifen aufgepumpt und die Kette geschmiert werden. Bei Fahrten durch Matsch und Regen kann es ratsam sein, diesen Intervall zu verkürzen und den Luftdruck leicht zu reduzieren.

Kettenplege – Mit Gerät oder improvisiert?

Die Vorstellung, ein Kettenreinigungsgerät am Fahrrad anzubringen, es laufen zu lassen und die Kette sei sauber, mag verlockend klingen. Professionelle Geräte für Motorräder schaffen dies teilweise. Dennoch sind sie nicht immer einfach zu bedienen. Zugegeben, Fahrradreinigungsgeräte sind einfacher in der Handhabung. Dennoch möchte ich keine komplett blank geputzten Kettenglieder haben, da dies die Kettenabnutzung beschleunigt. Nach dem Reinigen kann das erneute Auftragen von Fett den Werksschutzfilm zwischen den Gliedern nicht wiederherstellen.

In diesem Fall bevorzuge ich eine improvisierte Methode: Ich binde oder klebe einfach die Borsten zweier alter Zahnbürsten mit den Köpfen zueinander. Dies erzielt einen ähnlichen Effekt. Es sei angemerkt, dass einige Nutzer solcher Geräte positive Bewertungen abgeben, insbesondere auf Plattformen wie Amazon. Dennoch bin ich der Ansicht, dass es sinnvoller ist, das Geld in ein Kettenverschleißmessgerät zu investieren. Bei ordentlicher Pflege halten meine Ketten etwa zwei- bis dreitausend Kilometer. Zudem verlängert ein rechtzeitiger Kettenwechsel die Lebensdauer von Ritzelpaket und Kettenblättern erheblich.

Wie pflege ich meine Kette?

In erster Linie pflege ich meine Kette regelmäßig. Ich verwende warmes Wasser und Zahnbürsten, wobei ich darauf achte, den Schmutz nicht in die Glieder zu drücken. Schmutz zwischen den Außenlaschen und der Rolle wirkt wie Schmirgelpapier. Nachdem ich die Kette gründlich gereinigt habe, trage ich Öl auf die Glieder auf und drehe die Kurbel. Sobald die Kette rundum gut geölt ist, entferne ich überschüssiges Öl mit einem Lappen, da dies sonst unnötigen Schmutz anziehen könnte. Bei Radreisen habe ich stets eine Ersatzkette, etwas Öl und einen Lappen dabei und reinige die Kette je nach Bedarf und Gelegenheit.

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